Der VTI Plus Test in Schweden

Neben den bekannten ADAC, Stiftung Warentest und ÖAMTC Tests für Kinder-Autositze, gibt es noch einen anderen interessanten Test aus Schweden, der vor allem für die Reboard Kindersitze in Betracht gezogen werden sollte. Wir waren vor Kurzem selbst in Schweden um den Extremtest genauer unter die Lupe zu nehmen und haben uns dabei im Vergleich den Crash Test für vorwärts- und rückwärtsgerichtete Kindersitze angeschaut.

Was ist der Plus Test?

Der schwedische Plus Test ist ein freiwilliger Test den sich Kindersitz Hersteller unterziehen können und den sie selbst beantragen müssen. In Europa müssen alle Autositze den Regulierungen ECE R 44 oder UN R 129 entsprechen. Wer zusätzlich den Plus Test erfolgreich besteht, hat noch höhere Ansprüche bestanden, als in den Regulierungen festgelegt.

Was ist das Besondere am Plus Test?

  • Es wird zusätzlich die Belastung des Nackens gemessen
  • Die zulässigen Grenzwerte für die Belastung sind deutlich geringer
  • Ausschließlich rückwärtsgerichtete Kindersitze können den Test bestehen
  • Der Crash Test erfolgt mit einer höheren Geschwindigkeit von 56,5 km/h
  • Der Crash erfolgt mit höherer Energie

 

Welche Autositze haben den Plus Test bestanden?

Aktuell gibt es nur 14 Autositze die den schwedischen Plus Test bestanden haben - 6 davon kommen von BeSafe. Mit bereits 25 Jahren Erfahrung in der Herstellung von rückwärtsgerichteten Kindersitzen war BeSafe der erste Hersteller der den Plus Test überhaupt bestanden hat. Die folgenden Kinder-Autositze haben den Plus Test erfolgreich bestanden:

  • Axkid Minikid
  • Axkid Rekid
  • BeSafe iZi Kid X1 i-size
  • BeSafe iZi Kid X2 i-size
  • BeSafe iZi Kid X3
  • BeSafe iZi Kid X3 isofix
  • BeSafe iZi Modular i-size
  • BeSafe iZi Plus
  • Britax Max-Fix / Max-Fix II
  • Britax Max-Way
  • Concord Reverso Plus
  • Graco Be Logic
  • Graco DuoLogic 2
  • Klippan Kiss 2

 

Vorwärts- und rückwärtsgerichtete Kindersitze im Vergleich

Bei dem VTI Plus Test konnten wir beim Frontalcrash die Belastung des Nackens der vorwärts- und rückwärtsgerichteten Kindersitze im Vergleich sehen. Bei dem vorwärtsgerichteten Kindersitz lag die maximale Nackenbelastung bei 1852 Newton und überschritt somit die zulässige Belastung von 1220 Newton.

plus-test-nackenbelastung-vorwaerts

Bei dem rückwärtsgerichteten Kindersitz hingegen zeigte sich ein ganz anderes Bild. Hier lag die maximale Nackenbelastung lediglich bei 394 Newton und liegt somit weit unter dem maximalen Grenzwert.

plus-test-nackenbelastung-rueckwaerts

Fazit

Wie uns die Erfahrung bei dem VTI Plus Test in Schweden gezeigt hat, ist die Nackenbelastung bei einem Frontalaufprall mit einem rückwärtsgerichteten Kindersitz 5x geringer als bei einem vorwärtsgerichteten Kindersitz. Da der Frontaufprall die häufigste Kollisionsart ist, empfehlen wir so lange wie möglich mit den Kleinen rückwärts zu fahren. Vorallem da bei den Kleinkindern der Kopf 25 Prozent des Gesamtgewichtes ausmacht, somit verhältnismäßig sehr schwer ist und die Nackenmuskulatur und die Wirbelsäule bis zum vierten Lebensjahr noch nicht vollständig entwickelt ist. Die Schweden gehen hierbei mit einem sehr guten Beispiel voran, denn die Reboard Kindersitze sind dort seit Jahren Standard und kein Kind darf dort bis zum vierten Lebensjahr vorwärts fahren.

 

Quellen:

NTF Kindersitze Übersicht

Unfallforschung Rückhaltesysteme und Airbags

Autobild Reboard Kindersitze

 

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