Warum? Darum! - Die Wolken grau sind und die Blätter bunt

Schauen wir in den Himmel, erkennen wir - jede Wolke ist einzigartig. Es gibt Wolken, die sehen aus wie kleine Schäfchen, andere formen sich zu kolossalen Burgen, es gibt weiße, schwarze und, wie jetzt im Herbst, viele graue Wolken. Diese tragen ganz viele Wassertropfen in sich und bilden eine Art blickdichten Vorhang, durch dass das Licht der Sonne nur schwer durchscheinen kann. Ganz dichte Wolken wirken dann schwarz. Die dunklen Farbtöne können aber auch entstehen, wenn sich die Wolke im Schatten einer anderen Wolke befindet.

Weiße Wolken erscheinen aber nicht nur weiß, weil sie weniger Wassertropfen enthalten. Vielmehr können die einzelnen Wassertropfen das Sonnenlicht, das man als weißes Licht bezeichnet, besser reflektieren. Licht besteht aus mehreren Farben und Lichtwellenlängen. Um dieses Licht in alle Richtungen zu streuen, sind die Wassertropfen größer, als die Luftmoleküle. Daher sehen wir das weiße Licht und somit die weißen Wolken. Wenn wir uns im Herbst in ein Flugzeug setzen, scheinen die grauen Wolken zu verschwinden. Aber das ist alles nur eine Frage des Standpunktes. Die Sonne befindet sich nun über den Wolken und deswegen schimmern sie wieder weiß.

Während der Himmel im Herbst seine graue Wolkendecke überzieht, leuchten die Laubbäume auf der Erde in warmen Farben. Die Tage werden kürzer und kälter. Für den Baum bedeutet dies weniger Sonnenlicht und Wasser. Daher verfällt der Baum in eine Art Winterschlaf, um sich selbst zu schützen. Er entzieht dabei den Blättern die wichtigsten Substanzen, die er zum Überleben bis zum Frühling braucht und speichert sie in den Ästen, in den Wurzeln und im Stamm. Die Blätter würden nämlich bei Frost zerstört. Die Sendung mit der Maus zeigt hierzu ein schönes anschauliches Experiment auf Youtube. Bei dem Prozess wird den Blättern der Farbstoff Chlorophyll entzogen, der die Blätter grün färbt. Die anderen Farbstoffe, die ebenfalls in den Blättern enthalten sind, wie die Karotinoide, die es gelb färben oder das Rot der Anthocyane, treten nun zum Vorschein. Beide Farbpigmente, die nicht nur im Herbstlaub vorkommen, verleihen unter anderem Karotten, Kürbissen oder auch Brombeeren und Rotwein ihre typische Farbe.

Das Rot dient dabei als eine Art UV-Filter, eine Eigenschaft, die den Baum vor den Licht- und Kältestress schützt. Das Sonnenlicht wird im Herbst nicht wie üblich in Energie umgewandelt, sondern führt zur Bildung aggressiver freier Radikale,  schädliche Stoffwechselmoleküle, die das Blattgewebe zerstören. Anthocyane wirken dann wie ein Schutzschild. Braun färben sich diese Blätter durch die Abbauprodukte der gelben und roten Farbstoffe. Da ein Laubbaum viel Wasser über die Blätter verliert und dieses schlecht speichern kann, wirft er die Blätter einfach ab. Sie fallen auch zu Boden, um sich zusätzlich vor Verletzungen im Winter zu schützen. Eine schwere Schneedecke mit Blättern würde sonst die Zweige und Äste brechen. Bei Nadelbäumen ist das anders. Die Nadeln sind dicker und teilweise mit einer Wachsschicht überzogen. Im Gegensatz zum Laubbaum können sie das benötigte Wasser in den Blättern speichern, das der Baum im Winter nicht aus den Wurzeln holen kann.

In der nächsten Folge von Warum? Darum! lüften wir das Geheimnis um die Frage: Wie entstehen eigentlich Schneeflocken?
Bis dahin, bleiben Sie neugierig!


Quellen:
Levaisseau.com
Spektrum.de
The Simple Biology

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  • 1

    Sehr interessant und verständlich. Freue mich schon auf das nächste Mal.