Wie der Spagat zwischen Home - Office und Kinderbetreuung in Zeiten der Corona - Krise gelingt.

Wie schön die Vorstellung doch ist, zu Hause im Schlapperlook vor dem Rechner zu sitzen, neben sich ein Café oder Tee und dann geht es an die Arbeit. Doch diese Traumblase platzt spätestens dann, wenn Dein Kind, während Du mit Deinem Kollegen telefonierst, von der Toilette aus ruft „Mama, ich bin feeeeertig".

Viele Familien müssen sich jetzt neu erfinden, um den Spagat zwischen Home - Office und Kinderbetreuung zu meistern. Und dieser Spagat ist kein leichter. Neben der Rolle als Eltern müssen einige von uns, auch noch die Rolle des Lehrers übernehmen und ganz nebenbei ihr Kita- Kind betreuen. Wie soll das funktionieren? Wir möchten Euch Anregungen geben, wie Ihr diesen schwierigen Spagat meistern könnt.

1. Redet mit Euren Kindern über die Situation

Erklärt Euren Kindern, warum Mama und Papa jetzt von zu Hause arbeiten und das in dieser Ausnahmesituation alle an einem Strang ziehen müssen. Den Kindern sollte bewusst gemacht werden, dass Mama und Papa, auch wenn sie zu Hause sind, keinen Urlaub haben und zu bestimmten Zeiten arbeiten müssen. Erklärt den Kindern aber auch, dass immer genügen Zeit zum gemeinsamen Spielen bleibt.

2. Eine feste Tagestruktur schaffen

Kinder mögen einen strukturierten Alltag. Frühstückt zusammen und besprecht den Tages- oder Wochenplan. Ihr könnt gemeinsam einen Plan erstellen, mit Aufgaben, die Ihr zusammen mit Euren Kindern erledigen könnt und die jedes einzelne Familienmitglied wahrnehmen sollte. Das könnten beispielsweise Schulaufgaben sein oder Hausarbeiten, wie Müll rausbringen oder den Geschirrspüler ausräumen. Wichtig ist aber, dass Ihr festlegt, zu welchen Zeiten Ihr arbeitet, wann die Kinder sich alleine beschäftigen müssen und wann es eine gemeinsame Zeit mit den Kindern gibt. Das schafft Struktur, in dem gerade jetzt so schwierigen Alltag.

3. Organisiert Eure Arbeit

Wenn beide Elternteile im Home - Office arbeiten, dann verabschiedet Euch schnell von den Gedanken, beide gleichzeitig arbeiten zu können. Teilt Euch die Arbeits- und Betreuungszeit über den Tag hinweg ein. Der eine arbeitet beispielsweise vormittags, der andere nachmittags oder Ihr teilt Euch den Vormittag und den Nachmittag auf. Wichtig: Ihr solltet beide Zeiten einplanen, die Ihr mit Euren Kindern gemeinsam verbringt.

Seid Ihr getrenntlebende Eltern, bietet es sich an, in den kinderfreien Tagen mehr zu arbeiten und in den Tagen mit den Kindern, die Betreuungszeit zu intensivieren.

Seid Ihr alleinerziehend wird die ganze Sache schon schwieriger und Ihr seid sicherlich über jede Hilfe von außen dankbar. Doch leider macht uns das Kontaktverbot, einen Strich durch die Rechnung. Versucht am Vorabend für den nächsten Tag, Eure anstehenden Office - Aufgaben zu eruieren, so dass Ihr Euren Arbeitsaufwand einschätzen könnt. Wenn die Kinder schlafen oder sich selbst beschäftigen, könnt Ihr (mit viel Glück) die Zeit zum Arbeiten nutzen.

4. digitale Angebote nutzen (natürlich nur in Maßen)

Solltet Ihr zwei oder mehrere Kinder haben, kennt Ihr wahrscheinlich diese Situation. Das schulpflichtige Kind muss seine Schulaufgaben erledigen und benötigt Eure Unterstützung. Euer Kita- Kind möchte mit Euch spielen. Was machen?

Spring über Euren Schatten und scheut Euch nicht davor digitale (Lern) Angebote, Kindersendungen und Hörbücher sinnvoll, altersgerecht und maßvoll zu nutzen. Es gibt viele kostenlose Beschäftigungs- und Lernangebote im Netz, die uns eine Willkommene Unterstützung sind und gerade in stressigen Phasen helfen.

5. Kinder zur Selbstbeschäftigung anregen

„Papa, mir ist soooo langweilig." Ein Satz, bei dem sich wohl jeder genervt und unter Druck gesetzt fühlt. Doch auch Eure Kleinen, können sich eine Zeitlang selbst beschäftigen. Hörbücher, Bücher, Holzeisenbahnen, Puzzle oder Utensilien für Rollenspiele, haben sich dabei gut bewährt.

6. Bleibt positiv und flexibel 

An diese neue, ungewohnte Situation müssen wir uns alle erst noch gewöhnen - Eltern wie Kinder. Home - Office und Kinderbetreuung miteinander zu vereinbaren, ist trotz allen Anregungen und Ratschlägen ein schwieriges Unterfangen. Seid nicht so streng mit Euch und Euren Kindern.

Bleibt flexibel oder wenn Ihr es noch nicht seid, dann ist jetzt der beste Zeitpunkt es zu lernen. Die Flexibilität gibt Euch die Möglichkeit, Euch schneller an die ungewohnte Situation anzupassen. Wenn Euer Kind dann mal wieder von der Toilette aus ruft, dass es fertig ist, dann geht zu ihm und helft ihm- seid flexibel.

 

 

 

 

 

 

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